Berufliche Ziele erreichen durch Gewohnheiten und Rituale

Viele Berufstätige haben Ziele: Sie wollen sich nebenher selbstständig machen oder eine Weiterbildung absolvieren. Aber ihnen fehlt oft eine Methode, die ihnen bei der Umsetzung ihrer Projekte hilft. Persönliche Rituale und Gewohnheiten können das leisten.

Für wen dieser Artikel besonders interessant ist:

  • Sehnsüchtige, Berufserfahrene, Berufseinsteiger und Neustarter.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Wie Sie durch neue Gewohnheiten und Rituale Ihre beruflichen Ziele erreichen.
  • Warum Gewohnheiten und Rituale bei der Zielerreichung helfen.
  • Mit welchen Mitteln Sie neue Gewohnheiten und Rituale etablieren.
  • Linkempfehlungen.

Grundsätzlich sind Gewohnheiten immer hilfreich, um Handlungen zu automatisieren. Das kennt jeder aus seinem Alltag: Wir müssen morgens nach dem Aufstehen nicht lange überlegen, was wir tun sollen. Häufig gibt es eine feste Reihenfolge wie zum Beispiel Duschen, Zähneputzen, Yoga und schließlich Frühstück. Auch im Beruf haben viele Menschen Gewohnheiten entwickelt, etwa das Emailchecken zum Arbeitsbeginn.

Die Vorteile von Ritualen und Gewohnheiten

Solche Gewohnheiten haben handfeste Vorteile:

– Sie bringen Entlastung.

– Sie funktionieren automatisch und sind deswegen kaum störanfällig.

– Sie erhöhen die Produktivität.

Die Nachteile von Ritualen und Gewohnheiten

Doch Rituale und Gewohnheiten haben auch eine Kehrseite: Sie sind sehr starr und hartnäckig. Wer sich schon mal die abendlichen Süßigkeiten abgewöhnen wollte, weiß das. Doch diese Kehrseite können Sie für sich auch zum Positiven nutzen: Sie sorgt dafür, dass neue Gewohnheiten – sind sie erst einmal etabliert – ganz automatisch und stabil funktionieren.

Um Gewohnheiten zu etablieren, gibt es ein Erfolgsrezept:

Koppeln Sie Ihre Wunschaktivität an einen Auslösereiz und verstärken Sie diese durch eine Belohnung.

Ganz verschiedene „Dinge“ können als Auslösereiz dienen:

– bestimmte Zeiten
– Handlungen
– Orte oder
– Rahmenbedingungen.

Rituale zu bestimmten Zeiten

Vor allem zwei Zeiten bieten sich für die Etablierung von neuen Gewohnheiten und Ritualen an: der Morgen und der Abend. Denn gerade wer neben seinen beruflichen Routinearbeiten noch einer zusätzlichen beruflichen Aktivität nachgehen will, hat oft tagsüber kaum Zeit. Der frühe Morgen oder der späte Abend sind dagegen meist weniger verplant. Oft gibt es sowieso schon ein Morgen- und Abendritual. An dieses lässt sich die neue Aktivität (Fortbildung etc.) andocken. Das bestehende Ritual fungiert also als Auslöseanreiz.

Es ist sinnvoll, neben Ihren beruflichen Routineaufgaben täglich an Ihrem Projekt zu arbeiten. Sie müssen dafür nicht besonders viel Zeit investieren. Schon mit einer halben Stunde am Tag werden Sie erstaunlich weit kommen.

Wenn Sie glauben, dass Ihr Alltag schon vollgepackt ist, sollten Sie sich dennoch auf die Suche nach freier Zeit begeben. Fragen Sie sich:

– Wann gibt es in meinem Alltag Leerlauf?
– Wie viel Zeit verbringe ich mit Serienstreaming oder Social Media?

Am besten protokollieren Sie eine typische Woche. Schauen Sie sich anschließend Ihre Protokolle an und beantworten Sie sich ehrlich die Frage:

– Habe ich wirklich keine Zeit für mein Projekt?

Entscheiden Sie nun, was Ihnen wichtiger ist: Ihr Projekt oder Ihre bisherige Tages- und Wochengestaltung.

Wenn Sie sich für Ihr Projekt entschieden haben, wählen Sie nun eine Zeit, die zu Ihrem Schlaf- und Lebensrhythmus passt. Seien Sie dabei unbedingt realistisch, denn es macht keinen Sinn, ein Ritual zu etablieren, das nicht Ihrer inneren Uhr oder Ihren Lebensumständen entspricht. Bedenken Sie immer: Es ist Ihr Leben und Ihr Ritual!

Selbstverständlich können Sie auch in den Mittags- oder Nachmittagsstunden an Ihrem Projekt arbeiten, wenn Ihr Lebens- und Arbeitsrhythmus dies zulässt.

Wochenendroutine

Ein Projekt lässt sich nicht nur in die Tagesroutine einbauen. Wer unter der Woche kaum eine freie Minute hat, kann seine Projektarbeit auch in sein Wochenendprogramm integrieren. Finden Sie heraus, was bei Ihnen möglich ist!

Rituale etablieren braucht Zeit

Allein der Vorsatz, an einem Projekt zu arbeiten, reicht meist nicht aus, um erfolgreich zu sein. Es dauert seine Zeit, bis eine Arbeitsroutine automatisch funktioniert. Eine aus Großbritannien stammende Studie spricht von 66 Tagen, bis eine neue Tätigkeit zur Gewohnheit geworden ist. Bedenken Sie das bitte und werden Sie nicht ungeduldig, wenn Sie nach zwei Wochen immer noch mit Ihrem inneren Schweinehund kämpfen müssen. Lassen Sie sich nicht entmutigen! Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird Ihre Projektarbeit Teil Ihrer Alltagsroutine. Bis dahin sollten Sie durchhalten! Eine wöchentliche Projektarbeit können Sie übrigens genauso zur Gewohnheit machen wie eine tägliche Projektroutine. Allerdings kann es länger dauern, bis Sie diese etabliert haben.

Rahmenbedingungen als Auslösereiz für Gewohnheiten

Auch bestimmte Rahmenbedingungen und vorgeschaltete Handlungen können als Auslösereiz für ein Ritual oder eine Gewohnheit dienen. Sie kennen das aus Ihrem Alltag: Viele Menschen verbinden mit dem Frühstück bestimmte Aktionen wie das Hören ihres Lieblingspodcasts. Bei anderen gehören Naschen und Fernsehen zusammen. Genau das können Sie sich bei der Integration einer neuen Gewohnheit zunutze machen: Suchen Sie nach einem Auslösereiz! Wie dieser aussieht, können nur Sie selbst entscheiden. Verbinden Sie zum Beispiel den Genuss Ihres Lieblingsgetränks mit dem Beginn der Projektarbeit. Aber es gibt noch ganz andere Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Hintergrundmusik, glühende Räucherstäbchen oder brennende Kerzen.

Neue Gewohnheiten lassen sich durch Belohnung verstärken

Wenn Sie das neue Ritual mit gezielten Belohnungen verbinden, steigen die Erfolgsaussichten, es dauerhaft in Ihrem Alltag etablieren zu können. Machen Sie sich also nach der Projektarbeit selbst eine kleine Freude! Nehmen Sie wahr, dass Sie die Aufgabe, die Sie sich selbst gestellt haben, erledigt haben. Genießen Sie diesen Augenblick! Allein schon das Abhaken dieses Punktes auf Ihrer To-do-Liste kann schon wie eine kleine Belohnung wirken.

Darüber hinaus sollten Sie sich kleine Geschenke machen. Wie wäre es mit Ihrem Lieblings-Smoothie oder einer Kuchenspezialität? Tun Sie sich nach erledigter Projektarbeit einfach etwas Gutes! Sie wissen selbst am besten, was das sein könnte.

Wenn Sie mit solchen Auslösereizen arbeiten, werden Sie bald ganz automatisch an Ihrem Projekt arbeiten … ohne dass Sie sich dazu zwingen müssen!

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Fragen an Sie:

Ich freue mich, dass Sie diesen Artikel gelesen haben! Jetzt möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen:

  • Haben Sie schon mal versucht, mit Hilfe von Ritualen und Gewohnheiten ein Ziel zu erreichen?
  • Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
  • Welche Tipps würden Sie Anderen geben?

Gefällt Ihnen der Artikel? Ist er hilfreich? Dann würde ich mich über einen Like auf meiner Facebookseite freuen!

Bitte schreiben Sie auch einen Kommentar! Vielen Dank!

Meine Linkempfehlungen:

(Artikel veröffentlicht Januar 2021)

(Copyright 2021 by Anja Schreiber)

Anja Schreiber
Anja Schreiber arbeitet seit vielen Jahren als freie Fachjournalistin zu den Themen Bildung, Studium und Beruf. Sie schreibt unter anderem für die Berliner Zeitung, Stuttgarter Zeitung und Süddeutsche Zeitung, aber auch für Hochschulmagazine, Onlinemedien und eine wissenschaftliche Publikation. Außerdem bloggt sie regelmäßig.

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