Journaling kann helfen, das eigene Business voranzubringen. Es kann zu mehr Erfolg und Achtsamkeit führen. Das hat Daniela Seiberle selbst erlebt. Deshalb will sie möglichst viele Menschen von den Vorteilen des Journalführens überzeugen und hat mit ihrer Kollegin Sabine Peavy ein eigenes Journal entworfen. In diesem Interview berichtet die Instagram-Beraterin über ihre Journaling-Erfahrungen und gibt Tipps.
Für wen dieser Artikel besonders interessant ist:
- Studierende, Berufseinsteiger, Berufserfahrene und Sehnsüchtige
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Welche Vorteile das Journaling für das eigene Business hat.
- Wie das Journaling das Business positiv verändern kann.
- Welche Tipps beim Einstieg ins Journaling helfen.
- Linkempfehlungen.
Warum sollten Berufstätige – besonders Selbstständige und Gründungswillige – ein Journal führen?
Ein Journal kann ein wertvolles Hilfsmittel bei der Zielerreichung sein. Durch das tägliche bewusste Reflektieren und die Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen arbeitet man stetig und kontinuierlich an dem eigenen Business und bringt es so zum Erfolg. Außerdem hilft Journaling – zumindest ist es bei mir so – auch dabei, eine gute Work-Life Balance zu schaffen, da man sich mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen, aber eben auch mit den Unternehmenszielen auseinandersetzt. Diese Kombination finde ich sehr wertvoll.
Journaling: Wege zum Ziel finden
Was ist der Unterschied zwischen einem Journal und einem Tagebuch?
Viele Menschen verwechseln das heutige Journaling mit dem Schreiben eines Tagebuchs, dabei gibt es für mich einen entscheidenden Unterschied: In ein Tagebuch schreibe ich eher die Dinge, die ich erlebt habe. In ein Journal notiere ich aber eher die Dinge, die ich erreichen möchte und finde Wege zur Zielerreichung. Außerdem reflektiere ich meine eigenen Gedanken viel stärker, als das bei einem Tagebuch der Fall ist.
Warum reichen andere berufliche Aufzeichnungen wie Projekt- oder Business-Pläne allein nicht aus? Was kann das Journal, was solche Aufzeichnungen nicht können?
Ein Journal schafft die Brücke zwischen der eigenen Persönlichkeit und dem Business. Vor allem als Selbständige ist man mit seinem Business ja oft auch eine Personal Brand, also man steht quasi mit der eigenen Persönlichkeit für seine Marke. Genau deshalb ist es so wichtig, neben den reinen Aufzeichnungen, Projekt – und Business Plänen, auch die eigene Persönlichkeit, die eigenen Bedürfnisse und die eigenen Werte und Ziele zu beachten. Diese hängen bei einer Personal Brand nämlich sehr stark mit dem eigenen Business zusammen.
Wie regelmäßig sollte man ein Journal führen?
Mindestens einmal täglich. Ich persönlich liebe das Journaling am Morgen als Teil meiner Morgenroutine. Morgens sind die Gedanken noch freier und noch nicht beeinflusst von Geschehnissen des Tages. Und nachts arbeitet auch unser Unterbewusstsein sehr stark. Es kann dann auch sehr hilfreich sein, diesen Zustand mit in das Journaling mit einfließen zu lassen. Ansonsten gibt es aber keine Vorgaben, wie oft ein Journal geführt werden sollte. Man merkt, wenn es einem guttut, und dann braucht man es auch wirklich im Alltag und sieht es irgendwann nicht mehr als „Pflicht“. So war es zumindest bei mir.
Raus aus dem Kopf
Welche Aspekte sollte man dabei bedenken und welche Themen integrieren?
Das Wichtigste für das Journaling: Raus aus dem Kopf und rein in die Gefühlsebene. Wir blockieren uns oft selbst und gestatten es uns nicht, gewisse Ziele, Träume, Gedanken zuzulassen, weil unser Verstand dagegen ankämpft. Beim Journaling finde ich es für mich persönlich wichtig, auch Ziele aufzuschreiben, bei denen der Verstand vielleicht erstmal blockieren könnte. Es gibt also nichts, was es nicht gibt. Ich höre da komplett auf mein Gefühl und hinterfrage mich selbst vor allem auch von Zeit zu Zeit. Wieso fällt mir dies und das aktuell schwer? Was könnte ich tun, damit es mir in Zukunft leichter fällt… Die persönliche Ebene ist beim Journaling das A und O. Wenn man bewusst und täglich journalt, lernt man auch sich selbst viel besser kennen. Und das kommt dem eigenen Business nur zugute.
Bewusste Selbstreflexion
Wie kamst Du selbst zum Journaling?
Bei mir war es eher ein Zufall und ich mache es auch noch gar nicht so lange, erst seit Anfang des Jahres. Ich habe mich die letzten Monate stark mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung auseinandergesetzt und gemerkt, dass ich da noch gerne tiefer gehen würde. Ich habe die Art, mein Business zu führen dadurch stark verändert und führe mein Business mit viel mehr Leichtigkeit und nicht mehr so verbissen wie früher. Dabei hat mir die bewusste Selbstreflexion durch das Journaling sehr geholfen. Ich wohne in einem Dorf und bin die Einzige hier, die nicht den „normalen Weg“ , wie ihn die Gesellschaft für eine 33-jährige vorsieht, eingeschlagen hat. Deshalb konnte ich mich schwer mit anderen über meine Gefühle, Gedanken, Ziele und Businessthemen austauschen und habe deshalb das Journal genutzt, um da für mich mehr Klarheit und Struktur zu bekommen.
Wie entstand bei Dir die Idee, Dein Journal auch für Dein Business zu nutzen?
Ich habe durch die Persönlichkeitsentwicklung und die oben beschriebene Änderung, mein Business zu führen, gelernt, wie stark mein eigenes Wohlbefinden mit dem Erfolg meines Business zusammenhängt. Und dass es nichts bringt, verbissen eine Marketingaktion nach der nächsten zu machen, wenn ich mir keine Zeit mehr für mich nehme und mit mir selbst nicht glücklich bin. Diese Erkenntnis hat mich dazu gebracht, das persönliche Journaling mit meinem Business zu kombinieren.
Klarheit durchs Journaling
Welche Erfahrungen hast Du mit dem Business-Journaling gemacht?
Seit ich das Journaling auch für mein Business nutze, bin ich viel klarer darin, welche Kunden ich anziehen möchte und welche Ideen ich noch verwirklichen möchte. Außerdem habe ich viel mehr Struktur. Was für mich aber der größte Vorteil ist: Ich bin nicht mehr so gestresst, mich wirft so schnell nichts aus der Bahn und ich gehe mit einer gewissen Gelassenheit meiner Arbeit nach. Ich nutze das Journal auch oft für Manifestationen, also notiere für mich, welche privaten und beruflichen Ziele ich die nächsten Woche erreichen möchte. Das ist ein großer Motivator. Alles in allem ist das Journaling aus meinem Alltag und meinem Business nicht mehr wegzudenken.
Viele Menschen starten ihr Journal mit großen Ambitionen, hören dann aber sehr schnell auf, weil sie keine Ausdauer haben. Wie war das bei Dir? Kennst Du auch den inneren Schweinehund, der einem vom Journaling abhalten will?
Ehrlich gesagt nicht. Ich habe von Anfang an den Wert des Journalings für mich erkannt und es hat mir etwas gefehlt, wenn ich mal einen Tag aus Zeitgründen darauf verzichtet habe. Ich gebe den Rat, das Journaling in eine Routine, morgens oder abends, einzubinden. So bleibt man – denke ich – eher dauerhaft dran.
Journaling: Tool für mehr Bewusstsein
Journaling ist natürlich kein Zauberstab. Was kann das Journaling leisten und was nicht?
Journaling ist für mich ein Tool für mehr Bewusstsein für sich selbst und eben auch für das Business in meinem Fall. Es hilft, Gedanken und Gefühle zu ordnen und ein besseres Verständnis und Struktur zu bekommen. Das Journal an sich ist kein Wundermittel, sondern nur ein Tool. Die wahre Arbeit findet nach dem Journaling statt. Wenn man Erkenntnis über die eigenen Ziele, Glaubenssätze, Gedanken oder was auch immer bekommen hat, dann liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, diese Erkenntnis im Alltag anzuwenden und umzusetzen. Wenn man zum Beispiel durch das Journaling merkt, dass man von To Dos erschlagen wird und die Freude am Business aktuell etwas verloren geht, dann muss man auch aktiv etwas dafür tun, dass man wieder in die Work-Life Balance kommt. Das Journal ist das Tool – die Umsetzung der Zauberstab, der vieles verändert.
Hast Du im Laufe der Zeit Deine Methode des Journalings verändert? Wie sah das genau aus?
Ja, ich habe schon einiges ausprobiert. Angefangen habe ich mit einem Journal, welches komplett vorgegeben war. Dass heisst ich hatte jeden Tag vorgegebene Fragen, die ich beantworten musste. Schnell habe ich für mich gemerkt, dass das nicht so meins ist und ich lieber freier schreiben möchte. Irgendwann habe ich dann nur noch ein normales Notizbuch genutzt, bis die Idee zu einem eigenen Journal kam. Seither nutze ich nur noch unser eigenes Journal „Me and my business.“
Was sind Deine wichtigsten Erkenntnisse, die Du durch das Journaling gewonnen hast?
Dass es eine Zeit gab, in der ich mich verrannt habe. Ich glaube, wenn ich so weitergemacht hätte, wäre das irgendwann in einem Burn-Out geendet. Ich habe nur noch die Unternehmensziele gesehen und mich selbst vergessen. Dabei habe ich mir selbst enormen Druck gemacht.
Und durch das Journaling kenne und verstehe ich mich selbst mittlerweile noch so viel besser als es früher der Fall war. Das hilft mir zum Beispiel auch für Marketingmaßnahmen und das Personal Branding.
Tipps fürs Journaling
Welche Tipps kannst Du Menschen geben, die jetzt mit dem Journaling anfangen?
Probiert es aus und bleibt dran! Findet euren eigenen Stil und eure eigene Art. Beim Journaling gibt es kein Richtig oder Falsch. Richtig ist, was sich gut anfühlt. Mit der Zeit wirst du immer mehr merken, wie sich durch das Journaling etwas verändert.
Als kleine Hilfestellung für den Anfang – unabhängig vom Business – sind das meine Tipps:
- Schreibe auf, wie du dich heute fühlst.
- Reflektiere, warum du dich so fühlst.
- Ziehe Erkenntnisse daraus: Was macht mich glücklich? Von was brauche ich mehr, von was weniger in meinem Leben?
Warum hast Du jetzt mit Deiner Kollegin ein Journal konzipiert, das man käuflich erwerben kann?
Das war eher ungeplant. Wir haben uns über das Thema Journaling ausgetauscht und bereits einige Journals probiert. Wir sind beide selbständig und bei den Journals auf dem Markt hat uns immer etwas gefehlt. Entweder waren sie zu allgemein oder hatten eine zu eng vorgegebene Struktur. Daher wollten wir ein Journal kreieren, das all unsere Wünsche, Träume und Anforderungen im Businessleben abdeckt. Und wir sind überzeugt, dass es auch dir dabei hilft, deine Visionen in die Realität umzusetzen. Unser Journal wird klimaneutral auf hochwertigem Naturpapier gedruckt.
Fragen an Sie:
Ich freue mich, dass Sie diesen Artikel gelesen haben! Jetzt möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen:
- Schreiben Sie schon ein Business-Journal?
- Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht?
- Welche Tipps würden Sie Anderen geben?
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Bitte schreiben Sie auch einen Kommentar! Vielen Dank!
Meine Linkempfehlungen:
- Journal: „Me und My business“
- Daniela Seiberle
(Copyright 2021 by Anja Schreiber)