Aus von DaWanda: Welche Alternativen sich jetzt DIY-Händlern bieten

Ein Paukenschlag für alle, die ein Do-it-yourself-Business in Deutschland betreiben: Der Online-Marktplatz DaWanda schließt am 30. August 2018. Doch wie geht es nun für die VerkäuferInnen weiter? Was können sie jetzt tun? Tanja Lenke, Unternehmensberaterin und Gründerin von she-preneur – einer Community für selbstständige Frauen – gibt Tipps.

Für wen dieser Artikel besonders interessant ist:

  • Studierende, Berufseinsteiger, Berufserfahrene, Neustarter und Sehnsüchtige

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Wie es für das DIY-Business nach dem Aus von DaWanda weitergehen kann.
  • Welche Alternativen es zu DaWanda gibt.
  • Was Verkäuferinnen und Verkäufer jetzt bedenken sollten.
  • Linkempfehlungen.

DaWanda-Ende: Wie Sie im DIY-Business weiter Geld verdienen

DaWanda, die deutsche Handelsplattform für Selbstgemachtes, stellt überraschend seinen Betrieb ein. Inwieweit ist diese Schließung des Internetportals auch für Deine Kundinnen ein Thema?

Einige meiner Kundinnen hat die Schließung von DaWanda getroffen. Sie nutzen die Plattform, um ihre handgemachten Produkte anzubieten.

Weitermachen nach dem ersten Schock

Wie gehen Deine Kundinnen mit der Nachricht um?

Sie waren schockiert, einige haben darüber nachgedacht, alles hinzuschmeißen, sich dann aber besonnen, weiterzumachen. Die eine oder andere ist bereits auf anderen Plattformen unterwegs – zum Beispiel bei Etsy oder Amazon Handmade. Manche haben einen eigenen Shop gestartet, der im Aufbau ist oder sich bereits in der Wachstumsphase befindet. Nach dem ersten Schock sehen sie das Ende von DaWanda als neue Herausforderung, als einen Schritt in Richtung Professionalisierung und Unabhängigkeit.

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Der eigene Shop

Was empfiehlst Du allen, die bisher auf DaWanda ihre Produkte verkauften? Welche alternativen Vertriebswege gibt es?

Sich von einem Anbieter abhängig zu machen, kann fatal sein. Wie in anderen Bereichen ist es auch in diesem Fall wichtig, zu diversifizieren. So ein Neustart ist gleichzeitig eine Chance, sich Präsenzen auf weiteren Plattformen aufzubauen und dort zu etablieren. Wer sein DIY-Business nicht nur als ein Hobby sieht, dem empfehle ich, einen Shop auf der eigenen Website einzurichten. Da gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, die leicht umsetzbar und kostengünstig sind.

Social-Media-Strategie und Kooperationen

Ein Problem bei der eigenen Website ist oft die fehlende Sichtbarkeit im Netz. Zu welcher Strategie rätst Du in diesem Fall?

Die eigene Reichweite aufzubauen und die Bekanntheit zu steigern, das wird von vielen als Herausforderung gesehen. Das geht vielen Selbstständige so, nicht nur im DIY-Business. Auf anderen Online-Marktplätzen halten sich meist viele Anbieter auf, die ähnliche Produkte verkaufen. Der Wettbewerb ist also groß. Gerade hochpreisige Produkte haben es schwer, genauso wie neue Internetplattformen, die noch keinen Namen haben. In jedem Fall ist es notwendig, die Sichtbarkeit zu erhöhen. Tolle Strategien für den Aufbau von Reichweite sind zum Beispiel Kooperationen in Zusammenhang mit Social Media-Kanälen. Aber auch eine passende Social Media-Strategie allein kann sehr gut funktionieren.

E-Mail-Marketing: Der direkte Zugang zum Kunden

Viele setzen nicht nur beim Verkauf von Produkten, sondern auch beim Marketing auf Plattformen Dritter wie zum Beispiel auf Social Media-Kanäle. Wie risikoreich ist dieser Weg?

Auch hier besteht ein gewisses Risiko. Wer sich zum Beispiel nicht an die Werberichtlinien des jeweiligen Anbieters hält, läuft Gefahr, dass sein Konto deaktiviert wird. Außerdem können Plattformen vom Markt verschwinden. Auch hier rate ich immer zu einer Kombination aus Social Media-Kanal und E-Mail-Marketing. Im E-Mail-Marketing gehören die Kontakte mir. Jeder dieser Kontakte ist sehr wertvoll, da ich per E-Mail direkt mit ihm kommunizieren kann. Außerdem haben diese Kunden eingewilligt, dass ich ihnen Informationen schicken darf. Wenn ich hochwertige E-Mails schreibe, dann kann ich so sehr gute Beziehungen mit meinen Lesern aufbauen und darüber hinaus meine Social Media-Kanäle bespielen. Wenn ich so vorgehe, bin ich unabhängig.

Sich mit anderen Betroffenen austauschen

Bricht ein Vertriebskanal weg, ist das für viele VerkäuferInnen eine schwierige oder sogar bedrohliche Situation. Umso wichtiger ist es, dass sie einen kühlen Kopf bewahren. Hast Du ein paar Tipps, wie dies Betroffenen gelingt?

Auf jeden Fall Ruhe bewahren und überlegen, welche Alternativen kurzfristig infrage kommen. Es gibt zum Beispiel einen Umzugsservice für Etsy. Ich empfehle außerdem, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, um zu erfahren, welche Wege diese einschlagen. Oft ergeben sich aus solchen Gesprächen kreative Ideen.

Bekanntheit mit Instagram und Pinterest steigern

Wenn Du selbst in einer ähnlichen Situation wie eine DaWanda-Verkäuferin wärest, wie würdest Du strategisch vorgehen?

Ich würde die Situation als Herausforderung annehmen und zunächst auf Etsy umziehen und mich dort etablieren. Nebenbei würde ich meinen eigenen Shop aufbauen und mir überlegen, wie ich ihn bekannt machen kann. Wer könnte Interesse an meinem Produkten haben? Welche Kooperationspartner gibt es? Auf diese Fragen suchte ich Antworten. Außerdem würde ich mir eine Social Media-Strategie überlegen mit dem Ziel, meine Bekanntheit zu steigern und Besucher auf meinen Shop zu lenken. Instagram und Pinterest könnten für viele DIY-Produkte eine erfolgsversprechende Plattform sein.

Fragen an Sie:

Ich freue mich, dass Sie diesen Artikel gelesen haben! Jetzt möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen:

  • Sind Sie von der DaWanda-Schließung betroffen?
  • Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?
  • Was planen Sie jetzt?
  • Welche Tipps würden Sie Anderen geben?
  • Gefällt Ihnen der Artikel? Ist er hilfreich? Dann würde ich mich über einen Like auf meiner Facebookseite freuen!

Bitte schreiben Sie auch einen Kommentar! Vielen Dank!

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(Copyright 2018 by Anja Schreiber)

Anja Schreiber
Anja Schreiber arbeitet seit vielen Jahren als freie Fachjournalistin zu den Themen Bildung, Studium und Beruf. Sie schreibt unter anderem für die Berliner Zeitung, Stuttgarter Zeitung und Süddeutsche Zeitung, aber auch für Hochschulmagazine, Onlinemedien und eine wissenschaftliche Publikation. Außerdem bloggt sie regelmäßig.

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