Meditation heilsamer Worte

Meditation heilsamer Worte

Resilienz trainieren, Ängste loslassen, innere Ruhe und innere Kraft finden

Seit Jahrtausenden rezitieren und meditieren Menschen heilige und heilsame Worte. In dieser Tradition steht mein Buch „Meditation heilsamer Worte“, das ich – Anja Schreiber – unter dem Pseudonym Anna vom Sternengrund veröffentlicht habe. Es eröffnet einen praktischen Weg der Meditation und präsentiert dafür fünfzig spirituelle Texte. Sie entstammen alter Tradition, sind aber durch eine mystische Wandlung gegangen, die ihren inneren Sinn offenbart. Durch ihre kraftvollen Worte vermitteln sie innere Ruhe und innere Stärke. Sie zeigen einen Weg auf, wie sich die eigene Resilienz trainieren lässt: durch das Wahrnehmen des höheren Selbst, des Göttlichen im Menschen. Die Texte kreisen um Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit, sprechen von Heil und Zuversicht. Sie beschreiben den Pfad der Meditierenden vom Zustand der Illusion und Angst hin zu (Selbst-)Erkenntnis und Glück. Ein einleitendes mystisches Gleichnis erläutert die Hintergründe dieses spirituellen Weges.

Anna vom Sternengrund: Meditation heilsamer Worte: Resilienz trainieren, Ängste loslassen, innere Ruhe und innere Kraft finden, Berlin 2022, Taschenbuch und E-Book bei Amazon

Inhaltsverzeichnis

Die Meditation heilsamer Worte

Ein mystisches Gleichnis
Erster Tag der ersten Woche
Zweiter Tag der ersten Woche
Dritter bis sechster Tag der ersten Woche
Siebenter Tag der ersten Woche
Erster Tag der zweiten Woche – Vollmond
Zweiter Tag der zweiten Woche
Dritter Tag der zweiten Woche
Vierter Tag der zweiten Woche
Fünfter Tag der zweiten Woche
Sechster Tag der zweiten Woche
Siebenter Tag der zweiten Woche

Praktische Hinweise zur Meditation heilsamer Worte

Das Buch der Meditationen

Meditation 1 bis 50

Leseprobe

Die Meditation heilsamer Worte

Liebe Leserin und lieber Leser!

In jedem Menschen liegt ein Schatz verborgen, der es wert ist, mit der Welt geteilt zu werden. Nach langem Überlegen habe ich mich deshalb entschieden, dieses Buch zu veröffentlichen. Ich möchte die in ihm enthaltenen Meditationen allen Interessierten zugänglich machen. Denn ich habe erlebt, wie heilsam sie sind. Mir haben sie geholfen, mit meinen Ängsten und Sorgen gut umzugehen und sie Schritt für Schritt loszulassen. Die Meditationen wurden mir Zuflucht in einer Zeit, in der ich mich schutzlos fühlte. Sie geben mir auch heute jeden Tag Halt, Zuversicht und innere Stärke, sie spenden mir innere Ruhe. Ich spüre Geborgenheit – egal, was auch in meinem Leben äußerlich passiert.

Die in diesem Buch abgedruckten Meditationstexte habe ich in der vergangenen Zeit täglich halblaut rezitiert. Natürlich nicht alle auf einmal, sondern jeden Tag zwei oder drei. Es handelt sich hier um eine alte, vergessene Meditationsmethode: Es ist die Praxis, sich hineinfallen zu lassen in heilsame Worte. Mit regelmäßiger Übung machte ich die Erfahrung, dass mich diese zu tragen begannen und zu inneren Realitäten wurden. Ich konzentrierte mich beim Lesen auf die einzelnen Worte, auf die Verse und Strophen. Während ich so die Vokale und Konsonanten, die Silben auf meiner Zunge und in meinem Mund spürte, passierte etwas Besonderes: Meine Sorgen wurden unwichtig, meine Grübeleien traten in den Hintergrund. Wenn ich Worte wie „Zuflucht“ und „Schutz“ las, spürte ich genau dies.

So ganz nebenbei habe ich durch das Rezitieren dieser Meditationstexte etwas vom Geheimnis des Lebens verstanden: Ich lernte meine innere Stärke kennen. Ich spürte, dass ich mich nicht für meine Existenz zu entschuldigen, mich nicht zu schämen brauche. Ich bin nicht schlechter als andere, auch wenn mir in meiner Kindheit das Gegenteil vermittelt wurde. Die Worte, Verse und Strophen dieser Meditationen versichern mir jeden Tag: „Du darfst die sein, die Du bist. Etwas Höheres ist in Dir. Du bist wertvoll. Etwas ist in Dir, das voller Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit ist.“ Diese Einsicht stärkte mich, meine negativen Gedanken traten zurück und die Gewissheit, meinen Weg gehen zu können und mein Ziel zu erreichen, stellte sich ein.

Auch wenn in diesen Meditationen nie wortwörtlich von Resilienz die Rede ist, so geht es doch um nichts anderes als um Stärkung in schwierigen Zeiten. Im Zentrum steht die (Selbst-)Erkenntnis, dass in mir ein höheres Selbst ist. Durch die in diesem Buch abgedruckten Verse und Strophen konnte ich mehr und mehr dieses höheres Selbst – dieses Göttliche in mir – wahrnehmen. Es macht mich fähig, Probleme anzugehen und nach Lösungen zu suchen … und das mit der gelassenen Einsicht, dass in mir unendliche Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit gegenwärtig sind.

In allen Texten ist von dem Göttlichen im Menschen die Rede, auch und gerade von der Göttlichen in uns Frauen. Dieses Göttliche wohnt in allem – im Menschen, in den Tieren und Pflanzen und im ganzen Universum. Alles erklingt im göttlichen Klang! Wir sind eingeladen, diese Meditationstexte zu lesen, ob nun laut, halblaut oder leise, und diesen göttlichen Ton durch Rezitation in sich aufzunehmen. Die klare und aufmerksame Meditation der Worte kann eine innere Wandlung zu mehr innerer Ruhe, innerer Stärke und mehr Resilienz bewirken. So bin ich in der Lage, Belastungen standzuhalten und daraus etwas Kreatives, Schönes und Wertvolles entstehen zu lassen. Natürlich sind die Meditationstexte keine Wunderpille, die jeden Schmerz und jede Angst von jetzt auf gleich verscheuchen und jedes Problem lösen. Sie können Katastrophen, die von Außen kommen, nicht ungeschehen machen.

Aber durch das Rezitieren lässt sich die Göttliche – das Göttliche – leiblich spüren … durch den Atem, die Bewegungen des Mundes und das Schwingen der Laute im Körper. Menschen können die Worte so aufnehmen, wie sie Wasser in sich aufnehmen, wenn sie trinken. So werden die Verse und Strophen im wahrsten Sinne des Wortes zur geistigen Nahrung … auch und gerade in schweren Zeiten.

So offenbarte sich mir nach und nach ein weiteres Geheimnis des Lebens: In jedem Menschen ist eine ganze Welt – der gesamte Kosmos – zuhause. Jede und jeder ist verbunden mit allem Lebendigen, dem Leben selbst. So lässt sich die Angst vor dem Dunkel des Lebens angehen und kann die Angst überwunden werden. Denn das Dunkel ist nicht mehr finster, weil die Erkenntnis wächst, dass das Licht immer da ist. Es braucht keine Selbstoptimierung. Denn das Wunderbarste ist schon geschehen: Das Göttliche ist bereits in unseren Herzen zuhause!

Unser höheres Selbst schützt uns schon jetzt. Es liegt an uns, dies wahrzunehmen und diese heilsame Erkenntnis anzunehmen. Und das alles kann geschehen durch das Rezitieren heilsamer Worte.

Vielleicht wunderst Du Dich, liebe Leserin oder lieber Leser, dass ich hier von Meditation spreche, wo sich doch viele Menschen darunter eine Stille-, Ruhe- oder Achtsamkeitsübung vorstellen. Es gibt aber noch eine andere Form der Meditation – und von dieser Meditation schreibe ich hier: Es ist die aktive Meditation. Darunter verstehe ich zum Beispiel körperliche Bewegungen wie den Tanz der Derwische, achtsames Handeln oder das laute Rezitieren oder Singen von Mantren. Und genau dazu laden die in diesem Buch vorgestellten Meditationen ein: Sie wollen gesprochen werden! So lässt sich die eigene Aufmerksamkeit auf den Text lenken und es geschieht das, was auch die anderen Meditationstechniken bewirken: Wir Menschen können loslassen, geschehenlassen und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Wir halten nicht mehr an unseren Gedanken und Gefühlen fest. Wir sammeln vielmehr unseren Geist.

Die hier abgedruckten Meditationen sind im eigentlichen Sinne Mantren. Viele Leserinnen und Leser werden Mantren sicher aus den ostasiatischen Religionen kennen: Es sind heilige Silben, Worte oder Verse. Wer sie wiederholend rezitiert, kann eine spirituelle Kraft entwickeln. Häufig kommt es hier auf eine bestimmte lautliche Abfolge an. Ich verwende den Begriff hier in einem etwas erweiterten Sinn: Als Meditationssprüche, deren tönende wiederholende Rezitation spirituelle Früchte trägt. Im Hinduismus und Buddhismus, aber auch im orthodoxen Christentum mit dem Jesusgebet spielen mantrische Gebete eine bedeutende Rolle. Das katholische Rosenkranzgebet hat ebenfalls mit seiner regelmäßigen Abfolge von Vaterunser und Ave Maria einen mantrischen Charakter.

Die Meditationstexte stehen aber zugleich auch in der Tradition des Stundengebetes. Diese Gebetsform ist seit den Tagen der christlichen Urgemeinde ein Teil des täglichen Gottesdienstes. Nicht nur die christlichen Einsiedlerinnen und Einsiedler im spätantiken Ägypten haben es rezitiert. Auch heute noch wird es insbesondere von Nonnen und Mönchen praktiziert. Es hat ebenfalls einen meditativen Charakter, zumal sich bestimmte Teile regelmäßig wiederholen. Hauptbestandteil des Stundengebetes sind die Psalmen aus dem Alten Testament der Bibel. Im Mönchtum war bereits in der Spätantike das halblaute Sprechen der 150 Psalmen eine wichtige spirituelle Übung.

In dieser Tradition steht auch dieses Meditationsbuch. Es besteht aus 150 Meditationen. (Die ersten fünfzig Meditationen sind hier abgedruckt, die restlichen hundert folgen später.) Wer die 150 Gebete des alttestamentlichen Psalters kennt, wird schnell merken, dass die Meditationen in diesem Buch deutlich erkennbar aus diesen Psalmen hervorgegangen sind. Aber sie sind durch eine mystische Transformation gegangen und haben ein vollständig eigenes Gepräge bekommen. Ich bin überzeugt, dass sie in dieser Form eine mystische Wahrheit enthüllen. Auch wenn es desweilen große Ähnlichkeiten mit den Psalmen gibt, sind die Unterschiede zwischen ihnen und den Meditationen gravierend. So sind die Meditationen keine Gebete im traditionellen Sinne, vielmehr stehen sie in der Tradition einer überreligiösen Mystik.

Wie bereits erwähnt sind in diesem Band die ersten fünfzig Meditationen oder Mantren von insgesamt 150 enthalten. Die weiteren hundert Meditationen – darunter die 91. Meditation, von der später noch die Rede sein wird – werde ich in zwei weiteren Bänden veröffentlichen. Denn es ist doch eine ziemlich große Arbeit, all diese Meditationen zu editieren und zu publizieren.

Ich wünsche mir von Herzen, dass Du, liebe Leserin und lieber Leser, durch diese Meditationen Schutz und Zuversicht erfährst, dass Du innere Stärke und innere Ruhe findest, dass Du Deine Ängste loslassen kannst. Mögen Dir diese Meditationen eine echte Hilfe sein und Dir die Möglichkeit schenken, Deine Resilienz durch das Rezitieren zu trainieren, damit Du gut gewappnet für die Stürme des Lebens bist.

Erwarte aber nicht zu viel vom Meditieren dieser Mantren und sei achtsam im Umgang mit Dir selbst! Wenn Deine Ängste krankhafter Natur sind oder Du auf andere Weise psychisch bzw. gesundheitlich beeinträchtigt bist, dann brauchst Du professionelle Hilfe von Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen.

Mögest Du die Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit spüren, die bereits in Dir wohnen. Sie werden Dir zuteil, wenn Du Dir Deines höheren Selbstes bewusst wirst, des Göttlichen, das in Dir lebt. Die Meditationen werden Dir dabei helfen.

Wer diese Meditationstexte zum ersten Mal liest, wird viele Fragen haben. Ein Teil dieser Fragen beantwortet sicher das nun folgende mystische Gleichnis, das vor meinen geistigen Augen entstand. Dieses Gleichnis ist im mystischen Sinne wahr, aber seine Wahrheit liegt auf einer anderen Ebene als die menschliche Alltagsrealität. Dieses Gleichnis berichtet von einer Begegnung, die alles veränderte.

Wenn Du, liebe Leserin und lieber Leser, aber gleich mit der Lektüre der Meditationen beginnen möchtest, kannst Du das Kapitel mit dem mystischen Gleichnis natürlich überspringen. Es ist jedoch sinnvoll, die „Praktischen Hinweise zur Meditation heilsamer Worte“ zu lesen.

Meditation 8

O Du mein ewiges Selbst!
Lass mich
Deine Schönheit erkennen,
die mein wahres Wesen ist.
Ich bin gesegnet
durch Dich.
Deine Kraft ist Weisheit,
Liebe und Gerechtigkeit.

Wenn ich sehe den Himmel und das Firmament,
den Mond und die Sterne,
erkenne ich die Ewige, – die Heilige.
Wie wunderbar ist diese Erkenntnis!

Du hast mich zu Deiner Wohnstatt erkoren,
Du hast mich mit
Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit erfüllt.

Ich bin die Freundin
der ganzen Schöpfung,
Ich bin die Schwester
von Himmel und Erde,
der Tiere im Erdkreis,
der Vögel und Bienen,
der Fische im Meer
und alles in ihm.

Du machst alles lebendig
und bringst allem Segen,
Du Göttliches in mir,
Du mein höheres Selbst.