Trauma im Beruf: Wie sich eine Traumatisierung auswirkt und was im Joballtag hilft

Angst, Panik, Depression … eine Traumatisierung wirkt sich in vielfältiger Weise aus. Doch welche Konsequenzen hat ein Trauma im Beruf? Was hilft traumatisierten Berufstätigen? Und wie sollten Vorgesetzte und Kollegen mit dem Thema umgehen? Antwort auf diese Fragen gibt die Heilpraktikerin, Traumatherapeutin und Buchautorin Dami Charf.

Für wen dieser Artikel besonders interessant ist:

  • Berufseinsteiger, Berufserfahrene, Neustarter und Sehnsüchtige

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • Was man unter Trauma versteht.
  • Wie sich eine Traumatisierung im Beruf auswirkt.
  • Was Beufstätigen mit Traumatisierung im Joballtag hilft.
  • Was Vorgesetzte und Kollegen tun können.
  • Linkempfehlungen.
  • Literaturempfehlung.

Können Sie kurz erklären, was man unter Traumatisierung versteht und was hinter dem Begriff „Posttraumatisches Belastungssyndrom“ steckt?

Das „Posttraumatische Belastungssyndrom“ (PTBS) ist eine Diagnose nach der „Internationalen statistischen Klassifikation“ (ICD-10) und beinhaltet die klassischen Symptome, die im Allgemeinen für Schocktrauma stehen. Ein Schocktrauma ist ein einzelnes überwältigendes Erlebnis, das eine Person erlebt hat. Das kann eine Operation, ein Unfall, ein Gewalt- oder Kriegserlebnis sein. Wenn wir im gesellschaftlichen Kontext von „Trauma“ sprechen, meinen wir eigentlich meistens Menschen mit einem Schocktrauma.

Gleichzeitig leiden sehr, sehr viele Menschen unter Entwicklungstraumata. Diese Traumata sind viele kleinere Erlebnisse, die für das Baby oder das Kleinkind sehr stressig waren. Diese Menschen konnten in ihrer Kindheit keine Bindungserfahrung machen. Ihre Eltern sind mit ihnen nicht in Resonanz gegangen oder haben ihre Bedürfnisse nicht verstanden und sie zum Beispiel zu lange allein gelassen.

Die meisten Leute denken bei „Entwicklungstrauma“ an so etwas wie sexualisierte Gewalt oder extreme Vernachlässigung. Entwicklungstrauma ist aber viel, viel mehr. Es kann etwa sein, dass ein Baby eine schwere Geburt hatte, dass es danach operiert werden musste oder dass sich seine Eltern nicht in das Kind einfühlen konnten und so eine tiefe Einsamkeit entstanden ist.

Vielfältige Symptome einer Traumatisierung

Wie sehen die Symptome nach einer Traumatisierung aus?

Die Symptome sind sehr vielschichtig.Viele können sich nicht gut intern regulieren. Ich denke in diesem Zusammenhang zum Beispiel an Schlafstörungen, an Depressionen oder Panikstörungen.

Unser autonomes Nervensystem schwingt. Alle Systeme, die lebendig sind, schwingen … auch unser Nervensystem. Es schwingt den ganzen Tag … von Spannung zu Entspannung, von einem hohen Energielevel zu einem niedrigen Energieniveau und zurück. Man spricht in diesem Zusammenhang vom „Window of Tolerance“, dem Toleranzfenster.

Übererregung und Untererregung

Genau diese Form von Schwingung kommt bei traumatisierten Menschen aus dem Takt oder sie schwingt nur noch in sehr extremer Weise hin und her. Die Traumatisierten bewegen sich oft außerhalb des „Windows of Tolerance“. Das kann man sich so vorstellen, dass sie dann oftmals in einem Zustand der Übererregung sind. Sie nehmen dann alles persönlich. Sie sind sehr gestresst und innerlich unruhig und können sich oftmals nicht gut konzentrieren.

Dazu kommen Schwierigkeiten, selbstreflexiv und empathisch zu sein, weil dieser innere Zustand ganz, ganz viel Energie frisst. Und genau diese Schwierigkeiten wirken sich auch auf das Berufsleben aus.

Da das Nervensystem nicht immer auf dieser sympathikotonen Ebene — also im übererregten und hochgefahrenen Zustand – bleiben kann, schaltet man hin und wieder ab oder wird komplett abgeschaltet. Das ist der Zustand der Untererregung. Dann hat man das Gefühl, leer zu sein, ein Gefühl von Sinnlosigkeit. Man ist einfach nur kaputt. Das ist aber kein Zustand der Entspannung, sondern eher ein inneres Kollabieren. Er oder sie kann nicht mehr.

Das Nervensystem eines traumatisierten Menschen schwingt sehr häufig nur noch zwischen diesen Extremen – zwischen der Übererregung und Untererregung – hin und her statt sich innerhalb des „Window of Tolerance“ zu bewegen, wo man offen auf die Welt schauen kann und sich sicher fühlt … in sich und in der Welt.

Wissen die Menschen um ihren Zustand der Über- oder Untererregung?

Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie in so einem Zustand sind, weil er für sie total normal ist. Ihr Leben lang sind sie schon in diesem Zustand und merken es oft nur, wenn sie sich etwa entspannen wollen und das nicht können. Sie haben oft das Gefühl, dass ihr Leben wahnsinnig anstrengend ist. Oder sie merken es in Partnerschaften oder anderen Beziehungen, dass sie bestimmte Emotionen nicht kontrollieren können.

Traumafolgen im Berufsalltag

Welche Folgen hat die Übererregung im Berufsalltag?

Die Menschen, die Übererregung in sich tragen, werden zum Beispiel Workoholics. Man macht und tut, damit man die innere Unruhe nicht spürt. Man arbeitet ganz, ganz viel und leistet einen positiven Beitrag für die Leistungsgesellschaft. Aber unter Umständen brennt man dann aus, weil man es überhaupt nicht schafft, sich zu entspannen, sich herunter zu regulieren und einen Gegenpol zu finden.

Probleme im Beruf

Wie sehr wirkt sich eine Traumatisierung auf das Berufsleben aus?

Viele Menschen mit schweren Traumatisierungen haben zum Teil gar kein Berufsleben oder können bei weitem nicht die PS auf die Straße bringen, die sie eigentlich hätten. Und das ist einfach supertragisch. Das habe ich ganz, ganz viel in meinen Seminaren. Da sind hochintelligente Menschen, die vielleicht noch die Ausbildung gut geschafft haben, aber dann einfach beruflich nicht Fuß fassen oder nach vorne kommen konnten, weil sie ihre Energie ständig dafür brauchen, um sich einigermaßen im Alltag zu regulieren. Das sind die Menschen, die stark disreguliert und traumatisiert sind.

Wenn man sich innerlich sehr häufig im Kampf, auf der Flucht oder in einer Form von Erstarrung befindet, weil man das Gefühl hat, irgendwas ist zu viel, dann kann man diese ganzen Emotionen sehr schlecht regulieren. Und wer sich nicht gut regulieren kann, der hat meistens Stress mit sozialen Beziehungen. Er oder sie hat zum Beispiel das Gefühl, besonders gut sein zu müssen, weil oftmals hinter diesem Gefühl Scham steht. Er oder sie muss dann ständig etwas beweisen oder fühlt sich auch sehr schnell angegriffen. Diese Menschen können oft auf Konflikte nicht gut reagieren und erstarren.

Welche weiteren Probleme ergeben sich für Traumatisierte im Berufsleben?

Je stärker eine Person traumatisiert ist, desto weniger kann sie in die Zukunft schauen, diese planen oder antizipieren. Stellen Sie sich das so vor: Wenn ein Tiger im Raum ist, dann hat man das Gefühl von Gefahr. Damit ist die Zukunft ziemlich uninteressant. Manche traumatisierten Menschen können sich kaum den nächsten Tag oder den nächsten Monat vorstellen. Bei anderen hört es bei einem Jahr auf, was schon recht lange ist.

Außerdem beinhaltet fast jede Traumatisierung ein Stück erlernter Hilflosigkeit. Ich habe also das Gefühl, das ich in meinem Leben nicht selbstwirksam sein kann. Gerade ein Entwicklungstrauma, das über einen längeren Zeitraum geht, oder ein Schocktrauma, das man mehrfach erlebt, ist mit einem Gefühl extremer Ohnmacht verbunden … mit dem Gefühl, eine Situation nicht mehr beeinflussen zu können. Das Phänomen der erlernten Hilflosigkeit ist natürlich total schlimm, weil es die Ohnmacht, die man erlebt hat, dauerhaft in den Alltag transportiert.

Wie viele Menschen sind von Traumatisierung betroffen?

Da habe ich keine Zahlen, aber ich glaube, dass es sehr viel mehr Menschen sind als allgemein angenommen. Gerade, wenn wir das Entwicklungstrauma dazunehmen, würde ich sagen, dass Traumatisierung eher epidemisch als selten ist.

Beruf als Rettungsanker

Wie sehr behindert eine Traumatisierung Menschen, ihre Stärken im Beruf zu entwickeln und Karriere zu machen?

Manche Menschen schaffen es, funktional zu bleiben. Sie fühlen sich aber nicht wirklich lebendig und mit anderen verbunden. Oftmals kommt noch Stress in der Partnerschaft hinzu. Diese Menschen stürzen sich dann in den Beruf und leben da ihre Funktionalität aus. Das ist oft ihr Rettungsanker.

Nicht lebendig fühlen

Das bedeutet, dass traumatisierte Menschen im Beruf funktionieren können, aber dass es ihnen dennoch nicht gutgeht?

Häufig wird Funktionalität mit Gesundheit verwechselt … selbst zum Teil von Therapeuten. Solange jemand gut funktioniert, hören manche Klienten von Therapeuten: „Was wollen Sie denn hier?“ Dabei ist das Gespür der Leute oftmals ganz gut, weil sie merken: Funktionalität hat nichts damit zu tun, dass man mit seinem Leben glücklich ist oder dass man sich lebendig fühlt.

Wann wird es im Job schwierig?

Es wird schwierig, wenn es darum geht, im Beruf sozial interagieren zu müssen, ob als Führungskraft oder auch im Team. Denn dann wird spürbar, dass die Person Schwierigkeiten hat, sich selbst zu regulieren und mit anderen Menschen stressfrei zu agieren. Gerade viele Menschen mit Gewalterfahrungen – egal in welcher Form – haben oft sehr viele Ängste in sich, sobald zum Beispiel der Fokus auf ihnen liegt. So kann es sein, dass diese Leute auf keinen Fall zu viel Aufmerksamkeit haben wollen und deshalb nicht das im Job erreichen, was sie erreichen könnten.

Was triggert Betroffene in Berufsleben?

Trigger sind so speziell, dass man da gar nichts verallgemeinern kann. Für manche ist es ein Trigger, wenn sie mit dem Rücken zur Tür sitzen müssen und so nicht mitbekommen, wenn die Türklinke heruntergedrückt wird. Das kann Menschen triggern, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, wo immer mal wieder nachts die Tür aufgegangen ist. Für jemand anders ist zum Beispiel ein Gesichtsausdruck oder ein Tonfall ein Trigger.

Krankgeschrieben oder frühverrentet

Kann eine Traumatisierung dazu führen, dass die Betroffenen ihren Job verlieren oder sogar dauerhaft arbeitsunfähig werden?

Ja, selbstverständlich, weil Leute plötzlich aus der Funktionalität herausfallen, wenn irgendetwas in ihrem Leben passiert ist, was sie nicht aushalten können und dann ihre Funktionalität zusammenfällt.

Bei schwerer traumatisierten Leuten ist Sicherheit oft eines der Hauptbedürfnisse. Das heißt unter Umständen, dass sie einen Job machen, der ihnen zwar nicht gefällt, aber sicher ist. Wenn aber durch irgendein Lebensereignis „die Kellertür aufgeht“- zum Beispiel durch eine Trennung oder einen Unfall -, dann bricht diese Funktionalität zusammen. Dadurch kann es plötzlich sein, dass abgespaltene Gefühle, Erinnerungen oder einfach auch Chaos ins Leben kommen. Und dann werden die Leute krankgeschrieben und gehen unter Umständen auch in die Frührente. Ich glaube, dass ganz, ganz viele Menschen, die frühberentet sind, oft auch einen Trauma-Hintergrund haben.

Sie sprachen von abgespaltenen Gefühlen. Können Sie das erklären?

Menschen mit einem Trauma-Hintergrund haben oftmals gelernt, Teile von sich und ihren Gefühlen wegzudrücken. Das nennt man Dissoziation. Man spaltet bestimmte Aspekte von sich als Mensch ab und „sperrt sie in den Keller“ und funktioniert weiter. Aber diese abgespaltenen Teile sind nicht integriert. Sie kosten unglaubliche Kraft.

Berufstätigkeit gibt Struktur und schafft Kontakte

Kann es sein, dass Arbeit und berufliches Engagement Traumatisierten auch gut tut? Wie wird das möglich?

Es kann sein, dass berufliches Engagement einfach gut tut, weil es Struktur gibt oder Kontakte bereitstellt. Deswegen ist das Zu-Hause-Sitzen und Arbeitslossein keine wirkliche Erleichterung. Aber das ist es für die meisten Menschen sowieso nicht.

Alte Traumata bewusst machen und integrieren

Was kann Traumatisierten in ihrem beruflichen Alltag helfen?

Es hilft ihnen, wenn sie sich bewusst machen, woher sie kommen und auf was sie reagieren. Ich glaube, dass es sinnvoll ist, alte Verletzungen zu integrieren, ob man nun den Weg allein geht oder mit therapeutischer Unterstützung. Denn wenn wir Teile von uns abspalten, dann neigen diese dazu, irgendwann ein Eigenleben zu entwickeln. C.G. Jung sprach in diesem Zusammenhang vom „Schatten“. Man sperrt quasi Anteile von sich „in den Keller“. Das hat den Nachteil, dass man an dieser Kellertür bleiben muss und der Radius deswegen sehr gering wird, weil man immer auf die Kellertür aufpassen muss.

Da mit dem Trauma viel Verunsicherung und Ohnmacht einhergeht, ist oft eines der wichtigsten Bedürfnisse der Menschen Sicherheit. Deshalb kann es sinnvoll sein, sich bewusst zu machen, dass man traumatisiert ist und sich klarzumachen, auf was man anspringt und wo man unsicher wird … sich also bewusst zu werden, wo man Angst hat und wo die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt. Unsere Vergangenheit geht nicht weg, aber wir können sie so integrieren, dass sie nicht mehr so stark unsere Zukunft und Gegenwart bestimmt.

Allerdings ist den meisten Menschen überhaupt nicht klar, dass Gefühle rückbezüglich sein können und dass sie heute eigentlich nicht auf die Gegenwart, sondern auf die Vergangenheit reagieren.

Eigene Bedürfnisse erkennen

Was hilft da?

Manchmal hilft traumatisierten Menschen, dass sie sich klar werden, was sie eigentlich brauchen. Zum Beispiel hat man bei traumatisierten Schülern festgestellt, dass sie mehr Platz um sich herum nötig haben und sehr stark auf zu viel Nähe reagieren. Das geht Erwachsenen genauso. Sie können sich nicht mehr konzentrieren, wenn ihnen jemand zu nahe kommt. Sie brauchen einfach mehr Raum um sich herum.

Es kann zum Beispiel sein, dass Menschen mit Trauma auf bestimmte Lautstärken in Großraumbüros sehr viel stärker reagieren als andere und ihr Nervensystem eigentlich Amok läuft, weil es überlastet ist. Diese Menschen brauchen also mehr Ruhe.

Umgang mit dem Trauma-Thema im Job

Sollten Betroffene im beruflichen Kontext über ihre PTBS reden?

Das würde ich daran festmachen, wie das Betriebsklima ist. Es wäre schön, wenn das möglich wäre und es würde mit Sicherheit helfen. Wenn aber die Traumatisierung zum Stigma wird, wenn die Offenheit zu einer Herabsetzung führt, dann ist es nicht sinnvoll, darüber zu reden. Denn dann potenziert sich das Problem und das macht nichts besser.

Das ist mein Appell an Menschen in Führungspositionen: Sie sollten sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Denn mit Sicherheit sind ganz viele Menschen in ihrem Betrieb betroffen.

Wie sollten Kollegen, Bekannte und Vorgesetzte auf das Thema reagieren? Haben Sie ein paar Verhaltenstipps für den Arbeitsalltag?

Mein Wunsch an die Arbeitswelt wäre, dass sie einfach menschlich ist und dass Menschen die Möglichkeit haben, menschlich zu sein. Vorgesetzte sollten mit gutem Beispiel vorangehen und ein Betriebsklima schaffen, in dem Menschen keine Angst haben, in dem weder Mobbing noch Demütigung vorkommt. Es sollte eine Fehlertoleranz geben. Mein Wunsch ist auch, dass man im Beruf sagen kann, wie es einem geht. Das heißt nicht, dass man keine Leistung mehr bringen soll oder braucht, sondern dass man Mensch sein darf … auch am Arbeitsplatz.

Jeder Mensch hat sein Päckchen und jeder Mensch hat seine empfindlichen Punkte. Traumata sind sehr viel gewöhnlicher als wir das gerne hätten. Wir erklären Traumatisierungen immer noch gerne zu einem Individualproblem. Das ist es nicht! Es ist ein Problem, das viele Menschen haben. Es zieht sich durch die Gesellschaft und zeigt sich an vielen Ecken und Enden an der Art, wie wir miteinander umgehen.

Man ist nicht falsch, krank oder gestört, wenn man Traumasymptome hat. Dami Charf

Gibt es Selbsthilfetipps für Betroffene?

Nein, es gibt keine Tipps. Das ist leider so. Unsere Gesellschaft ist besessen von Tipps und kurzen Wegen. Die gibt es aber im Leben meistens nicht. Meine Hoffnung ist aber, dass Menschen den Mut haben, sich mit sich zu beschäftigen und sich selbst so näher zu kommen, dass sie wieder lernen, sich zu spüren.

Wenn Menschen immer in der Übererregung sind, reagieren sehr viele mit Kampf. Sie werden unter Umständen schneller aggressiv oder fühlen sich angegriffen. Ich finde, dass man das an allen Ecken und Enden gesellschaftlich merkt, wie schnell man auf der Straße angepöbelt wird. Ich würde mir wünschen, dass Menschen wahrnehmen, wie es ihnen geht, ob sie sehr viel Spannung in sich tragen oder gar keine Energie haben. Ich wünsche mir auch, dass sie merken, wie sie auf das reagieren, was sie erlebt haben und welche Auswirkungen das hat.

Außerdem ist mein Wunsch, das wir wieder Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen. Denn wir brauchen andere Menschen, um uns zum Beispiel gut zu regulieren. Wir können das nicht immer allein machen. Das sind Dinge, die einfach hilfreich sind. Man ist nicht falsch, krank oder gestört, wenn man Traumasymptome hat.

Fragen an Sie:

Ich freue mich, dass Sie diesen Artikel gelesen haben! Jetzt möchte ich Ihnen ein paar Fragen stellen:

  • Sind Sie selbst traumatisiert?
  • Wie wirkt sich das in Ihrem Beruf aus?
  • Wie gehen Sie damit um?
  • Welche Tipps würden Sie Anderen geben?
  • Gefällt Ihnen der Artikel? Ist er hilfreich? Dann würde ich mich über einen Like auf meiner Facebookseite freuen!

Bitte schreiben Sie auch einen Kommentar! Vielen Dank!

Meine Linkempfehlungen:

Meine Artkel:

Meine Literaturempfehlung:

  • Dami Charf: Auch alte Wunden können heilen. Wie Verletzungen aus der Kindheit unser Leben bestimmen und wie wir uns davon lösen können, Kösel-Verlag, München 2018

( Februar 2020)

(Copyright 2020 by Anja Schreiber)

Anja Schreiber
Anja Schreiber arbeitet seit vielen Jahren als freie Fachjournalistin zu den Themen Bildung, Studium und Beruf. Sie schreibt unter anderem für die Berliner Zeitung, Stuttgarter Zeitung und Süddeutsche Zeitung, aber auch für Hochschulmagazine, Onlinemedien und eine wissenschaftliche Publikation. Außerdem bloggt sie regelmäßig.

35 Kommentare

  1. Hallo Frau Schreiber,
    das ist ein sehr interessanter und fundierter Blog über ein schwieriges Thema. Leider sind Traumata und die daraus resultierenden Psychischen Auswirkungen ein Tabu Thema in unserer Gesellschaft. Wichtig ist die Wertschätzung der Personen die unter einer Traumatisierung leiden. Die Entwicklung eines Selbstbewusstseins um mit der Problematik umzugehen.
    Sehr gut geschrieben.

  2. Hallo liebe Anja, danke für den Artikel, er gibt meine aktuelle Situation sehr gut wieder. Bin zur zeit in wiedereingliederung und bin dem Arbeitgeber gegenüber offen gewesen. Dies hat sich als ein Segen herausgestellt. Wenn Verbindung die Lösung ist, so habe ich dies jetzt zugelassen bzw. erzeugt.

    1. Herzlichen Dank für das Lob und Ihren Kommentar! Ich freue mich, dass Ihre Offenheit Gutes bewirkte. Ihnen alles Gute wünscht Anja Schreiber

  3. Appell an Menschen in Führungspositionen…..sagen Sie das mal meiner zutiefst narzisstischen Chefin. Leider nicht die erste, die mir begegnet. Auf der Chefebene tummelt sich viel Unrat, da kann man nicht oft auf Verständnis hoffen.

    1. Herzlichen Dank für Ihren ehrlichen Kommentar! Ich verstehe ich Ihren Ärger über Führungskräfte! Alles Gute Anja Schreiber

  4. Liebe Anja Schreiber,
    vielen Dank, dass Sie sich diesem wichtigen Thema annehmen und darüber berichten. Das bedeutet mir sehr viel! Es gibt mir das Gefühl nicht vergessen zu sein. Zu Ihren Fragen:
    Ja, ich bin traumatisiert.
    Und ja, es wirkt sich enorm auf mein Berufsleben aus, denn ich habe keines. Wie Dami Charf (mir seit längerem bekannt) im Interview erwähnt, gibt es Menschen, die gerade noch so eine Ausbildung schaffen. Dazu gehöre ich auch. In meinem Fall kam im Anschluss noch ein Studium. Was dazwischen und danach kam ist eine lange Geschichte und endete mit einer Frühberentung.
    Mittlerweile gehe ich offener damit um. Das ist auch meine Empfehlung an andere. Denn ein Versteckspiel oder ein anders-sein-wollen kostet zusätzliche Energie, welche man definitiv nicht hat.
    Mehr über mich auf…
    https://hoffnunghilftheilen.de/2019/12/09/die-geschichte-von-birgit-und-sam/
    und
    https://mutmachleute.de/ptbs-alles-wird-gut/
    … nochmals vielen Dank!
    Herzlichen Grüße
    Birgit

    1. Herzlichen Dank für Ihren offenen Kommentar! Ich finde es enorm wichtig, dass Betroffene wissen, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind. Herzliche Grüße Anja Schreiber

  5. Ein sehr gutes, ermutigendes Interview!
    Sehr hilfreich für den konkreten Alltag.
    Vielen Dank und herzliche Grüße Astrid

  6. Triggerwarnung! (Erwähnung Übergriff und Andeutung sexueller Traumata)

    Vielen Dank für diesen guten Artikel. Ich bin eine der Workaholic Menschen. Ich arbeite im Krankenhaus auf einer Station. Es wissen nur sehr wenige u.a. meine Stationsleitung über meine Traumata bescheid. Auch nicht was genau passiert ist.
    Im Alltag komme ich so gut zurecht und fühle mich gut, wenn ich anderen helfen kann. Mein Motto ist immer “Dir ist nicht mehr zu helfen, dann hilf wenigstens anderen”. Nicht gesund, ich weiß aber so kann ich arbeiten. Ich liebe meinen Job über alles.
    ABER: manchmal gibt es Situationen, nicht oft, aber sie gibt es, da kann ich einen Patienten nicht betreuen. Sei es, weil er tatsächlich mir gegenüber übergriffig geworden ist, oder weil er mich sehr extrem an einen der Täter erinnert.
    Auch wenn Gerüchte über einen Patienten herumgehen, dass er mal übergriffig wurde, kann ich nicht zu ihm ins Zimmer. Und oft wird meine Reaktion als übertrieben wahrgenommen. Ich bin quasi gezwungen zu sagen, dass ich schwer traumatisierte bin und selbst da kommt oft kein Verständnis Seiten der Ärzt:innen bzw. es heißt “ach er meint das nicht so” oder ja, na gut meinetwegen geh da nicht rein” und drehen sich wieder weg. Kein “Kein Problem, du musst das nicht machen. Wir sind für dich da” oder so.
    In solchen Situationen fühle ich nicht ernst genommen und es bestätigt sich der Gedanke, mir glaubt keiner, wieder.
    Ist echt schwierig auf der Arbeit. Kann aber nicht einfach offen heraushauen, was mir passiert ist.
    Um woanders hin zu wechseln liebe ich meine Station und meinen Job zu sehr.

    Aber umso mehr hilft es mir, solche wichtigen Artikel zu lesen, die zeigen, dass es durchaus Menschen gibt, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Danke dafür!

    1. Herzlichen Dank für Ihren offenen Kommentar! Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie auf Kolleg*innen und Vorgesetzte stoßen, die Sie unterstützen. Ich denke, dass es anderen sehr hilft, wenn sie solche Kommentare lesen und merken, dass Sie mit ihren Problemen nicht allein sind! Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Anja Schreiber

  7. Vielen Dank für diesen Artikel!

    Manchmal ist es nicht so einfach zu erkennen, das man ein Trauma hat, diese offizielle Diagnose zu bekommen, darauf warte ich noch heute.

    Ich denke bei einer narzisstischen Mutter und einem gewalttätigen Vater bleibt für Entwicklung wenig Spielraum, das erklärt sich von selbst.

    Viel lesen und sich umhören (Vorträge bei Youtube), hilft.
    Wiederholt sich das im Beruf, durch negative Ereignisse (ungenaue Arbeitsanweisungen, fehlende Stellenbeschreibung;, mit Erwartungen ohne sie auszusprechen), ist es ziemlich triggernd.
    Gut zu wissen was man hat und was abläuft.

    Selbst der öffentlicher Dienst, behandelt Menschen ungleich, trotz aller angeblicher Gleichheit, Familienfreundlichkeit und sonstigem, was man zwar gerne sagt, aber handeln mag man nicht wirklich, nur die Siegel am Eingang zählen.

    Ich habe erlebt, wie eine Kollegin mit psychischen Problemen zur Kündigung gedrängt wurde.
    Alkohol war immer in den Teeküchen, obwohl man Berater hatte, falls ein offenes Suchtproblem auftreten würde.
    Alleinerziehende wurden besonders schlimm angegriffen, statt wenigstens etwas verständnisvoller zu sein.
    Vorgesetzte haben auch hier eine gute Möglichkeit diese Frauen zu belästigen, weil sie ohnehin z.T schutzlos sind.
    Zeitgleich gibt es vorgesetzte Frauen, die keinen Freund fanden und darauf, (auch wenn es noch so unerwünscht ist belästigt zu werden) auch noch eifersüchtig waren, weil sie keiner ansprach, wegen ihrer Position und auch weil sie gelernt hatten bissig zu sein, was kein flirtwilliger Vorgesetzter bevorzugt.

    Dafür wurden Leute befördert, die stets mit dem Rudel heulten und sich wie Kinkong auf die Brust trommelten, bei schleimigen kriechen und heucheln gegenüber Vorgesetzten.
    Opfer ist hier ein Schimpfwort und kennzeichnet keinen hilfsbedürftigen Menschen in unserem Büro.

    Ändern werde ich das nicht mehr, so leid mir das auch tut.

    Eigentlich bin ich ein Kulturmensch und höre am liebsten klassische Musik.

    Aber… wenn ich mir so überlege welche Musik mir als Einstellung im Büro helfen würde..
    oh Gott…, dann ist es Micki Krause- Finger im Po, Mexiko, das gibt mir seeehr zu denken!
    Darauf bin ich nicht mal selbst gekommen, ein Buchhalter erklärte mir, dies sei seine Haltung um durchzukommen.

    Am liebsten würde ich mit Anderen und für Andere arbeiten im Sinne der Gemeinschaft und als soziales Ganzes.
    Man ist froh, das man genug zum Leben verdient, empfindet die Arbeit aber als sinnlos, weil unfähige Chefs gelobt und befördert werden und wer nicht arbeitet bekommt am wenigsten Ärger.

    Jahresgespräche werden von Vorgesetzten zum Teil genutzt um Informationen zu bekommen damit man die Leute damit bestrafen kann, mit dem, was sie nicht möchten oder Belohnungen versprechen kann, die man einhalten mag oder auch nicht.
    Wer redet gibt sich preis, auch die kleinste Info wird benutzt gegen die Mitarbeiter.

    Das Wort Trauma, ich empfinde es an jedem Tag, muss es aber für mich behalten.

    Als Schlusswort muss ich noch erwähnen das es sehr wohl auch einige sehr nette und viel-arbeitende Menschen bei uns gibt, es gibt auch sinnvolle Zusammenarbeit, leider aber aktuell nicht mehr in meinem Umfeld.

    Liebe Traumatisierte, passt gut auf Euch auf, da draußen ist es nur manchmal nett.

    1. Ganz herzlichen Dank für Ihre offenen Worte und den Einblick in Ihr Berufsleben! Ich bin mir sicher, dass das anderen Traumatisierten helfen kann! Denn allein die Beschreibung wird vielen zeigen, dass sie nicht allein sind. Ich wünsche Ihnen gute Kolleg*innen, gute Vorgesetzte und viel Kraft für Ihren Alltag! Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Anja Schreiber

  8. Danke für den gelungenen Artikel!
    Ich leide seit Jahren unter kPTBS, war aber arbeitsfähig. Mein Beruf (Erzieherin) hat mich ausgefüllt und stabilisiert.
    Dez letzten Jahres wurde ich allerdings Opfer einer sexuellen Nötigung. Seither ist alles zusammengebrochen und ich bin arbeitsunfähig. Ich war lange bzw bin zeitweise immernoch nicht mal dazu fähig, mich adäquat um meine Kinder zu kümmern.
    Ganz langsam merke ich, wie ich mich immer mehr stabilisiere und mein Leben zu Hause zumindest wieder in den Griff bekomme. Doch der Druck von aussen ist groß: “Irgendwann musst Du ja auch mal wieder arbeiten gehen!” “Das tut Dir sicher gut!”…
    Ich arbeite an sich gerne, bin aber noch so oft damit beschäftigt, mich selbst zu stabilisieren und mit flashbacks, Depressionen usw klarzukommen , dass ich fürchte, dass mir die Kraft dafür nicht reicht, noch dazu im stressigen Alltag mit kleinen Kindern.
    Eine berufliche Reha (zusätzlich zum stationären Aufenthalt) ist geplant, aber die Mühlen der Rentenkasse mahlen langsam.
    Ich bin völlig zerrissen zwischen den Gedanken “ich MUSS wieder arbeiten” und “das schaff ich nicht”.
    Mein Kopf sagt, dass ein Jahr AU doch reichen muss, um sich aufzurappeln und dass ich mich nicht so anstellen soll, aber mein Gefühl sagt das Gegenteil, zumal ich (aus diversen Gründen) nicht mehr an meinen alten Arbeitsplatz zurück möchte.
    Ich hoffe, ich finde einen guten Weg für mich. Es tut gut zu lesen, dass es anderen ähnlich geht.
    Bleiben Sie gesund und liebe Grüße

    1. Ganz herzlichen Dank für Ihren ausführlichen Bericht! Ich kann Ihre Zerrissenheit verstehen! Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie bald Hilfe finden und dass diese Hilfe nachhaltig ist! Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Anja Schreiber

    2. Liebe Erika,
      ich kann dies so gut nachvollziehen, denn ich befinde mich derzeit in der gleichen Situation und mein Jahr ist auch bald “rum”, auch wenn dein Beitrag schon etwas her ist. Liebe Grüße und ich freue mich, dass ich nicht allein damit da stehe. Lg Tiggerline

  9. Hallo,

    Danke für den guten Abriss über Traumafolgen im Beruf.
    Ich bin 47 Jahre alt und habe vor kurzem erfahren, daß ich ein schweres Geburtstrauma habe und das Kriegstrauma meiner Eltern geerbt.
    Mein Lebenslauf besteht aus 2 Studienabschlüssen, 2 Ausbildungen, zahlreichen Trainerscheinen, mehreren Zusammenbrüchen, schwerem Mobbing, Frühverrentung und derzeit einem Hilfsarbeiterjob auf dem Bau, den ich sehr liebe.
    Die letzten Wochen haben den Blick auf mein Leben vollkommen verändert; krönender Abschluss; Ihr Artikel oben.
    Jetzt fühle ich mich wie ein Idiot, ein Trauma-Hampelmann, an allen Fronten gescheitert und das Mystische, Sinngebende des Schicksals wie meine guten Kleider heruntergerissen. Was bleibt, ist unendliche Beschämung und Zorn. Alles was ich getan habe, war nicht ich, sondern der “Trauma-Hampelmann”.
    Nichts davon ist wieder gut zu machen.

    Erst durch dieses Wissen hat alles seinen Sinn verloren, auch wenn ich jetzt weiß, wieso es so war. Mein Blick auf meine Familie, den endlosen Schmerz dreier Generationen, von denen niemand so von der Situation getroffen wurde wie ich, ist mir jetzt klar. Wenige Wochen zu spät.
    Das letzte, was mir bleibt, ist mich nicht dem Gesülze darüber hinzugeben, was ich jetzt zu meiner “Heilung” zu tun hätte. Der zugehörige Psycho-Sprech liegt mir fern, da er nicht zu meinem Charakter passt und insbesondere, da er vor allem von Frauen propagiert wird, die Menschen wie mich üblicherweise ungefragt als ihresgleichen okkupieren und ich mich so mit Haltungen und Interessen herumschlagen muss, die nicht meine sind.
    Jetzt erst fühle ich mich frei und berechtigt, den Fokus auf Einfluss, Können und Beruf zu legen, neu mit Familiengründung durchzustarten und alle Skrupel über Bord zu werfen.
    Jetzt erst kann ich meinen Job genießen und blühe noch mehr darin auf.
    Und jetzt muss ich damit klarkommen, daß die erste Hälfte meines Lebens nicht nur sinnlos war (da hilft auch kein sublimierendes Umdeuten), sondern nicht von mir selbst gelebt wurde.

    Trotzdem danke für Ihre Zusammenfassung. Man will ja nun mal wissen, was man für ein Trottel war – da hätte man als hochbegabter Mensch auch früher drauf kommen können.

    1. Herzlichen Dank für Ihren ehrlichen und offenen Kommentar, der mich betroffen macht! Es gut, dass Sie Ihre Gedenken und Gefühle den Leserinnen und Lesern meines Blogs mitteilen! Ich wünsche Ihnen von Herzen alles erdenklich Gute für Ihr weiteres Leben! Herzliche Grüße Anja Schreiber

  10. Ich bin auch betroffen. Entwicklungstrauma. An sich komme ich ganz gut klar, kann arbeiten und verdiene meinen Lebensunterhalt. Arbeit ist für mich als Stabilisator sehr wichtig.

    Allerdings empfinde ich genau das was Sie beschreiben. Ich bin fast immer in der Übererregung und manchmal falle ich ins Loch der Untererregung. Das schlimmste ist bei mir der fehlende Blick in die Zukunft. Ich kann mir nicht vorstellen was ich in fünf Jahren machen könnte. Bei meinem Job (Akademiker) wird das aber dauernd gefordert, dass ich Pläne und Konzepte machen soll. Ich weiß auch nicht wirklich ob mir mein Job Spaß macht, da ich aufgrund meiner jahrelangen Symptomatik auch einfach “funktionieren” mit “Freude” gleichgesetzt habe. Damit habe ich auch ein Kriterium im dissoziierten Zustand. Allerdings hilft mir das nicht bei der Lebensplanung. Ich habe schon viele Anläufe zum Jobwechsel gemacht, um mal zu spüren wie sich etwas anderes anfühlen würde. Aber mein Sicherheitsbedürfnis und meine Angst, die Kellertür zu verlassen, hat mich immer dran gehindert. Da ich keinesfalls eine Frühverrentung riskieren will, beginne ich mich damit abzufinden dass ich diesen Job den Rest meines Lebens machen werde, ohne mir Gedanken zu machen ob er mir gefällt.

    Das tut mir alles sehr weh weil auch ich eigentlich gut ausgebildet und vielseitig begabt bin und diesen Begabungen gerne mehr Raum geben würde. Leider konnte mir bislang kein Therapeut helfen. Mehr als den Alltag meistern zu können, konnten wir nie erreichen.

    Ich bin gespannt wie sich die nächsten Jahre entwickeln. Bin erst 36.

    1. Herzlichen Dank für Ihren offenen Kommentar! Ich denke, dass es vielen anderen Betroffenen ähnlich geht wie Ihnen! Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie Wege finden, doch noch neue Jobmöglichkeiten finden! Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Anja Schreiber

      1. Toller Artikel! Ich bin von einem Entwicklungstrauma betroffen. Meine Mutter hatte schwere Anorexie und ist während meiner Kindheit zwei mal fast an Untergewicht gestorben. Sie war auch sehr cholerisch und wenn man etwas falsches gesagt hat gab es auch mal Selbsmorddrohungen und anschließendes Verschwinden. Meine ganze Kindheit und Jugend waren geprägt von der Angst um sie und der Aufgabe sie zu stabilisieren. Dabei habe ich kein Gefühl für mich selbst entwickeln können. Als es um das Thema Berufswahl ging war ich vollkommen hilflos und überfordert. Ich wusste nicht wer ich bin und was ich will. Der Druck von Außen nahm aber überhand so dass ich ein Studium begann, das mir nicht lag. Nach zwei Jahren musste ich abbrechen. Hatte Depressionen und Angststörungen. Ich war lang arbeits- ausbildungs- und planlos. Bis der Druck wieder so groß wurde und ich eine Ausbildung machte, die mir ebenfalls gar nicht lag. Meine Mutter verließ die Familie für einen anderen Mann (der sich als toxischer Narzisst entpuppte) und ich begann in einem Job zu arbeiten, der mir überhaupt nicht lag. Ich wurde an meinem Arbeitsplatz unzähligen Triggern ausgesetzt, bis ich nach 4 Jahren zusammen brach und nicht mehr konnte. Ich bin von einen auf den anderen Tag nicht mehr zur Arbeit gegangen. Niemals wieder.

        Ich machte eine berufliche Reha und danach eine neue Ausbildung die mir dann lag. Und seither arbeite ich in diesem Job. Doch auch dort habe ich mit vielen Triggern zu kämpfen und ich würde den Arbeitsplatz gerne wechseln. Leider kann ich das aus Angst vor Sicherheitsverlust nicht. Ich habe mehrere Bewerbungsversuche gemacht aber konnte es psychisch nicht verkraften. (Zusammenbruch)

        Achja … Therapie hab ich gemacht. Jahre lang. Aber erst jetzt habe ich mit einer Traumatherapie angefangen.

        1. Vielen Dank für die offenen Worte! Ich bin mir sicher, dass sich viele Traumatisierte in Ihrem Lebens- und Berufsweg wiedererkennen! Ich wünsche Ihnen das Beste! Ich hoffe, dass Ihnen die Traumatherapie die Kraft gibt, Ihre berufliche Lage zu verbessern! Ihnen alles Gute! Anja Schreiber

  11. Vielen Dank, liebe Anja, für den sehr interessanten und informativen Artikel.
    Eine Sache vorweg:
    Über die Selbsthilfetipps denke ich etwas anders- man kann zwar nichts erzwingen, aber sehr kann man einiges dafür tun, das Trauma aufzulösen!
    Mehr dazu am Ende meiner Nachricht…

    Anfang 2010 hatte ich eine Hirnblutung. Ich will jetzt nicht auf diese ganze Geschichte eingehen, sondern Bezug nehmen zum beruflichen Aspekt, um was es in obigem Artikel geht.

    Zum Zeitpunkt meines lebensverändernden Unfalls war ich an der TU München im 3. Semester im Bachelor des Bauingenieurwesens eingeschrieben. Wie sich vielleicht viele Menschen vorstellen können, habe ich die erste Zeit danach mein Studium nicht fortsetzen können, brach das 3. Semester ab und pausierte das darauffolgende Sommersemester. Danach nahm ich mein Studium wieder auf und schloss 2013 den Bachelor ab. Damals hab ich den Studienabschluss an einer der Eliteuniversitäten als das Zeugnis für meine “weit fortgeschrittenen geistigen Fähigkeiten gesehen”. In den Jahren darauf machte ich noch den Master an der TU Berlin drauf und schloss im 2018 ab. Auch da schwingte bei mir wieder die Einbildung mit, dass ich was “ganz besonderes” erreicht habe, noch dazu in einer anderen Stadt, etc.
    In den darauffolgenden Jahren zog ich wieder um. Diesmal ging es nach Westösterreich, genauer gesagt nach Vorarlberg, um da mit einem Job Fuß zu fassen.

    Da war ich das erste mal mit dem Thema konfrontiert, dass mich schon während meines Studiums die ganze Zeit quälte: ich bin eigentlich kein Ingenieur, will und werde auch nie einer sein, auch wenn ich es als sog. “Titel” in der Tasche habe. Eliteuniversität: Pustekuchen!

    Ich habe es mit 4 Arbeitsstellen innerhalb sehr kurzer Zeit versucht und habe jedes Mal gespürt, dass es mir aus irgendeinen Grund nicht gut geht und dass etwas nicht stimmt. Stimmte etwas nicht mit mir? Hat mein Hirn doch 2010 Schaden genommen, sodass ich jetzt einfach “zu blöd bin”, um in meinem Job mit dem so “hart verdienten Abschluss” zu arbeiten? Das kann nicht sein, ich habe ja eine Studium an zwei großen technischen Unis in Deutschand abgeschlossen, noch dazu habe ich ein Auslandsjahr in Chile gemacht und dabei Spanisch als zusätzliche Fremdsprache gelernt. Jedoch war ich immer wieder mit diesen Zweifeln an mir selbst (auch noch 10 Jahre nach meinem Unfall!) gepeinigt!

    Anstatt in Selbstzweifel zu zerbröseln, zog ich 2021 wieder mal um: diesmal ginge es nach Wien, da mir mein “Baugefühl” es diesmal so entschieden hatte.
    Noch einmal versuchte ich im technischen Bereich eine Arbeitsstelle: nach 3,5 Monaten war es dann schon wieder Schluss. Ich dachte, es war einfach nicht meine Welt.

    Nach und nach kam ich über Umwege auf die eigentliche Ursache meines Problems: ich bin stark traumatisiert- und das seit über 11 Jahren. Andauernd habe ich gedacht, dass irgendwas nicht stimmt. Und doch bin ich nicht auf die Idee gekommen, was es ist habe die Gedanken verworfen und weitergewurstelt wie bisher. Ich habe mich mein ganzes Leben lang sportlich sehr verausgabt. Fußball, Tennis, Volleyball, Joggen, Radfahren, Skitouren, Ski Alpin, Klettern, Bergwandern und Bergsteigen. Das habe ich als Ventil benutzt- als meine Art, mich auszudrücken und meinen persönlichen Schmerz zu unterdrücken. Nur bei großes sportlicher Belastung konnte ich mich spüren- vielleicht war es das, was mich antrieb…so antrieb dass ich (vor der Hirnblutung) in ein Übertraining rutschte, bei dem der Körper einfach nicht mehr kann und von heute auf morgen sagt- “jetzt machst du mal eine Zeit nichts mehr”! Quasi ein Burnout, aber ein sehr körperliches- dass das natürlich auf meinen Geist und meine Seele schwer beeinträchtigt hat, brauche ich wohl nicht hervorzuheben.
    Hinter dem eigentlichen Grund meiner Hirnblutung stecken familiäre Gründe, die ich nach und nach, aber jetzt in aller Ruhe ohne Hecktik herausfinde.

    Nun zu meinem ganz persönlichen Lösungsansatz [dabei verwende ich Stichpunkte, da ich mich eigentlich kurz fassen wollte]:
    – Tai Chi Zen seit 2019
    – Kung Fu, Qigong 2021
    – Traumheilarbeit mit der Somatic Experience von Peter Levine
    – mehr und mehr mein Umfeld (Familie+Freunde) miteinbeziehen, nachdem ich mich 10 Jahre abgenabelt habe.
    – das Spüren neu lernen
    – wieder den “Boden unter den Füßen spüren”, nachdem er mir 2010 komplett weggezogen wurde
    – Ausbildung in der Kinesiologie
    – eine lebenswerte Zukunft mit mir selbst als Teilnehmer darin vorstellen, nachdem ich seit 2010 fast nur im Moment ÜBERLEBT habe
    – mich in meinem Körper wieder wohlfühlen
    – die linke Körperhälfte wieder langsam intergrieren, nachdem ich nach meiner Hinrblutung fast ausschließlich in der rechten Hälfte, beim funktionierenden ÜBERLEBEN war
    – glücklich sein!

    Mittlerweile sehe ich mein ganzes Leben als eine Erfahrung, die meine Seele machen musste, um einen großen Schmerz zu heilen, der zwar in der Vergangenheit liegt, aber an mich weitergegeben wurde. Bei diesem Prozess heile ich nicht nur mich selbst, sondern habe ich auch das Potential, alle Menschen, die mit mir zu tun haben, zu heilen, aber auch meinen potentiellen Kindern, denen ich meine Gene weitergebe, damit Sie durch dieses Thema nicht mehr hindurch müssen und sich hoffentlich angenehmeren Themen zuwenden dürfen.

    Ich hoffe, das dies den Lesern weiterhilft und bedanke mich nochmals für Anja’s wunderbaren Artikel, der mir in meiner beruflichen Ausrichtung viele Schuppen von den Augen fallen lies. Darüber hinaus sehe ich Beruf und Privates nicht getrennt. Es ist für mich eine Einheit, bei der wir unserem Seelplan verwirklichen können, wenn wir mutig genug sind, diesem nachzugehen.

    1. Herzlichen Dank für Ihren offenen und langen Kommentar, der sicher für viele Betroffene interessant ist! Ich danke Ihnen, das Sie auch über Ihre Lösungsansätze schreiben. Sie haben völlig Recht, Leben und Arbeiten sind eine Einheit. Auf Ihre weiteren Kommentare antworte ich weiter unten. Herzliche Grüße Anja Schreiber

  12. Nachtrag zu meiner vorherigen Nachricht:

    Nach dem erfahrenen Peter A. Levine ist ein Trauma folgendermaßen definiert: “Symptome, an denen viele Menschen nach einer Erfahrung leiden, die sie als lebensbedrohlich oder überwältigend wahrgenommen haben.” [Peter A. Levine, Vom Trauma befreien, 2005]
    Dazu kann man auch Erfahrungen hinzuziehen, die mehrmals oder über einen längeren Zeitraum gemacht wurden.

    Bei einem Trauma wird die Verbindung gekappt, zu uns selbst, zu unserem Körper, zu unseren Familien, zu anderen Menschen und zu der uns umgebenden Welt. Ein Mensch hat drei Möglichkeiten, um auf ein solches Ereignis zu reagieren:

    1) Flucht
    2) Kampf
    3) Erstarrung

    Genau bei 3) handelt es sich um ein Trauma. Peter A. Levine vergleicht es mit einer Antilope, die vor einem Tiger davonrennt. Kurz bevor der Tiger sie erreicht, erstarrt sie und atmet sogar nach außen hin nicht mehr. Sie hat erkannt, dass sie keine Möglichkeit mehr zu Flucht und schon gar nicht zum Kampf hat. Der Tiger sieht das “tote Tier” im Gras und geht möglicherweise seinen Nachwus für das Festmahl holen. Währenddessen steht die erstarrte Antilope auf und schüttelt sich heftig und zittert am ganzen Körper über mehrere Minuten. Danach geht sie weg. Sie hat überlebt.
    Der einzige Haken beim Menschen: das rationale Denken verhindert eine solche Reaktion des Körpers, die physisch-mentaler Natur ist und nicht psychisch, wie viele denken und ich bisher gedacht habe. Und so entsteht das Trauma, das einen Menschen über Jahre und Jahrzehnte teilweise unterbewusst begleiten kann.

    https://www.thalia.at/shop/home/artikeldetails/A1000957840

    In diesem Link ist en Selbsthilfebuch (vielleicht hilft das manchen Menschen weiter).
    Es gibt auch Heilpraktiker und Therapeuten, die einem bei diesem Prozess der Somatic Experience unterstützen können.

    Hier kann man sehen, wo man ausführende Therapeuten findet:
    https://www.somatic-experiencing.de/

    Aber auch mit Freunden oder Lebenspartnern ist Nutzen möglich, wenn diese auch meist wenig Ahnung zu diesem Thema haben und nur “DA SEIN” können (was auch schon mal ein großer Nutzen ist).

    Ich bin jedoch noch mitten im Prozess der Trauma-Auflösung und kann deshalb nicht sagen, wie gut es funktioniert hat. Es bringt jedoch schon viel, das Buch zu lesen. Einige offenen Fragen klärten sich und klären sich noch immer. Meine erst Sitzung vom November 2021 hat mir jedenfalls auch viel gebracht.

    Ich wünsche allen, die traumatisiert sind, dass sie nie aufhören sollen, nach Lösungen zu suchen.
    Je größer das Trauma, desto großer das persönliche Entwicklungspotential. Mein eigenes Potential beginne ich allmählich zu begreifen, so wie sich der Nebel, in dem ich lange Zeit steckte allmählich auflöst und ich eine freiere Sicht auf die Dinge bekomme.

    1. Herzlichen Dank für den Buchtipp! Ich bin sicher, dass dieser für viele interessant ist! Herzliche Grüße Anja Schreiber

  13. Zusammenfassung zu meinen zwei Kommentare:

    Spüren zu lernen und vom Kopf in den Körper zu kommen!
    Das ist meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg für traumatisierte Menschen, aus dem Trauma herauszufinden, aber auch für traumalose Menschen (falls es die gibt), das Leben in vollen Zügen zu spüren und alles wahrzunehmen, was in und um einen herum geschieht!

    1. Haben Sie allerbesten Dank, dass Sie einen so tollen Raum bieten, um über dieses unglücklicherweise immer noch sehr tabuisierte Thema innerhalb unserer mitteleuropäischen Gesellschaft zu berichten und um sich auszutauschen.
      Ich wünschen Ihnen ebenfalls alles Gute für Ihre Zukunft!
      Schöne herzliche Grüße
      Johannes Aigner

  14. Hallo und danke für diesen sensibel aufklärenden Artikel.
    Ich bin gerade in Therapie (komplexe Traumafolgestörung) und arbeite als Kunstlehrkraft an einem Gymnasium.
    In der Schule gibt es viele Trigger für mich (Lärm, fiese Aussagen der Kids untereinander, arrogantes Verhalten, die ganz normalen Menschen im Kollegium mit ihren klassischen Lebenszielen und ihrer geordneten Energie und guter Selbstorganisation). An manchen Tagen beende ich meinen Arbeitstag als hätte mich ein Bus überfahren und versuche dann noch für meine Tochter zu funktionieren.
    Ich erlebe die Zustände der Unter- und Überregung sehr stark, die sie in ihrem Artikel beschrieben haben. Ich habe ständig, impostermäßig, das Gefühl nicht genug zu leisten und eigentlich garnichts zu können und warte darauf bis Alle es merken und mich bloßstellen. Glücklicherweise ist mein Kollegium und die Schulleitung sehr einfühlsam und tolerant, ohne zu wissen was bei mir los ist – wahrscheinlich weil ich doch so gut funktioniere dass es unauffällig bleibt. Manchmal frage ich mich eben auch, ob es sinnvoll wäre, die Informationen über meinen Zustand zu kommunizieren, da ich mich von Zeit zu Zeit ja auch mal deswegen krankmelde und mir andere Gründe “ausdenken” muss, die “normal” sind. Aber die Angst sich angreifbar zu machen ist groß.

    1. Herzlichen Dank für diesen offenen und wichtigen Kommentar! Ich kann die Angst vor Kommunikation über den eigenen Zustand sehr gut verstehen. Ich glaube, dass es in solchen Fällen keine Standard-Lösung gibt. Es hängt viel von der zwischenmenschlichen Situation ab! Ich wünsche Ihnen jedenfalls eine gute Entscheidung und viel Kraft für Ihren weiteren Berufsweg! Herzliche Grüße Anja Schreiber

  15. Liebe Frau Schreiber
    Ein aufschlussreicher und interessanter Artikel zu einem wichtigen Thema. Auch mich beschäftigt dieses Thema zurzeit. Ich befinde mich nach einem psychischen Zusammenbruch auf dem Genesungsprozess einer komplexen Traumafolgestörung und bin seither nicht mehr arbeitsfähig. Doch die Versicherungen üben Druck auf mich und meine Therapeuten aus, was mich zu allem hin zusätzlich belastet.
    Gerne teile ich hier meinen Kanal: https://youtube.com/@EinfachKomplex
    Ein Netzwerk für Betroffene und Interessierte, um über psychische Erkrankungen auszutauschen. Ich berichte aus erster Hand vom Leben mit Traumafolgen, um der Stigmatisierung entgegenzuwirken.
    Ich freue mich auf zahlreiche Interessierte und einen regen Austausch.
    Herzliche Grüsse und alles Gute.

    1. Herzlichen Dank für Deinen offenen Kommentar! Ich wünsche Dir für Deinen Kanal viel Erfolg. Es ist wichtig, dass Betroffene reden und nicht nur über Betroffene geredet wird! Herzliche Grüße Anja Schreiber

  16. Ich bin nun zum dritten Mal aus dem geregelten “Berufsleben” herausgefallen. Nach dem Abitur, Studium begonnen und wegen Depressionen abgebrochen. Phase der Planlosigkeit, dann Ausbildung und erster Job. Nach 4 Jahren wieder psychisch kollabiert. Klinik, Therapie, Diagnose PTBS (obwohl es eigentlich ein Entwicklungstrauma ist). Danach lange Krankschreibung, berufliche Reha, Therapie, betreute berufliche Umschulung. Wieder Job. Nach 5 Jahren psychisch kollabiert. Traumatherapie, Krankschreibung… und ich bin durch mit dem Thema. Nie wieder werde ich mich irgendwo einem Vorgesetzten untergeben. Nie wieder für eine Firma arbeiten. Diese Arbeitswelt besteht nur aus Psychopathen. Lieber sterbe ich als mich jemals wieder unterzuordnen und belügen und ausnutzen zu lassen… so fühle ich gerade.

    1. Herzlichen Dank für Ihre offenen Worte, die mich betroffen machen! Ich finde es sehr gut, dass Sie zeigen, welche Erfahrungen Menschen mit PTBS-Diagnose machen! Ich wünsche Ihnen alles Gute! Herzliche Grüße Anja Schreiber

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